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«Es macht Spass, eine Geschichte zu erleben»

Im Gespräch erklären Claudia und Dany, warum Geschichten keine Märchen sind und weshalb eine gut erzählte Geschichte den Menschen in Erinnerung bleibt.


Ihr erzählt Geschichten. Ist eure Agentur so etwas wie eine Märchentante?


Um Himmels Willen – nein! Unsere Geschichten fangen nicht mit den Worten an «Es war einmal…». Doch Spass beiseite. Geschichten sind mehr als Märchen. Sie können einem Thema Leben einhauchen, es erhält klare Konturen, Farben und Formen. Wir Menschen können dadurch abstrakte Sachverhalte und komplexe Zusammenhänge leichter verstehen.

«Eine Geschichte lebt, sie enthält Emotionen.»

Wo liegt der Unterschied zwischen einer Geschichte und einem «normalen» Text oder Event?


Auch wenn es banal tönt, eine Geschichte hat einen Anfang, ein Ende und eine Handlung. Bei uns dreht sie sich in der Regel um Menschen. Was sie erlebt haben, warum sie eine Maschine entwickelt, ein Produkt entworfen oder eine Dienstleistung kreiert haben. In einem Text geht es darum, die Maschine, das Produkt oder die Dienstleistung zu erklären. Oft kommen diese Texte wie eine Bedienungsanleitung daher.


Eine Geschichte dagegen lebt, sie enthält Emotionen, vermag uns, wenn sie gut erzählt ist, zu packen und zu begeistern. Wir erleben sie förmlich mit. Das gilt auch für Events. Das Erlebnis reicht tiefer und ist nachhaltiger, wenn es sich um eine Geschichte dreht und der Ablauf einen roten Faden hat. Die Teilnehmenden fühlen sich einbezogen, werden zu Protagonisten und bleiben nicht passive Konsumenten. Sie werden noch lange an einen solchen Event zurückdenken.


Tönt alles gut, aber was haben eure Kundinnen und Kunden davon?


Geschichten schaffen Verbindungen. Das liegt an einer Eigenheit von uns Menschen. Uns interessiert, was andere Menschen tun, wir suchen nach Gemeinsamkeiten und wollen uns mit ihnen identifizieren.


Nehmen wir als Beispiel einen Schreiner, der für seine Produkte konsequent Holz aus der Schweiz verwendet. Er will damit ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Die Leute nehmen das sicher zur Kenntnis, wenn sie davon lesen, aber sie vergessen es schnell wieder.


Begleiten wir jedoch den Schreiner in einer Geschichte, wie er direkt beim Holzfäller im Wald die Bäume aussucht, deren Stämme er verarbeiten will, dann bleibt das bei den Leuten haften. Sie erinnern sich auch später an die Bilder und den Umstand, dass der Schreiner auf einheimisches Holz setzt. Geschichten erleichtern es uns, Dinge im Kopf zu behalten. Und weil wir den Ansatz des Schreiners sympathisch finden, ziehen wir ihn einem Konkurrenten vor, der das Holz importiert.

«Jeder Mensch hat etwas zu sagen.»

Und wenn jemand keine Geschichte zu erzählen hat?


Das ist so gut wie unmöglich. Jeder Mensch erlebt täglich Dinge und hat etwas zu sagen. Oft haben die Leute das Gefühl, ihre Erlebnisse seien es nicht wert, erzählt zu werden. Das stimmt nicht. Im Gespräch mit ihnen finden wir schnell heraus, worüber es sich lohnt, eine Geschichte zu schreiben. Oder wie wir mit einem Event ihre Geschichte gestalten können. Das gehört zu unserem Handwerk. Die Leute merken dann, dass es Spass macht, eine Geschichte zu erzählen und sie dadurch zu erleben.



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